Die finanzielle Bildung zählt meiner Meinung nach mit zu den wichtigsten Dingen im Leben. Denn schließlich haben wir in irgendeiner Weise jeden Tag damit zu tun. Mitunter treffen wir dabei sogar regelmäßig finanzielle Entscheidungen, welche auf uns über viele Jahre einen Einfluss haben werden. Somit würde meine Antwort auf diese Frage lauten: Lerne so viel über Geld wie nur möglich?
In der Regel dürften die meisten von uns in der Schule nur sehr wenig über Geld gelernt haben und bei den Schülern von heute dürfte es nicht viel anders aussehen. Wir selbst lernten in der Schule viele mathematische Formeln auswendig, beschäftigten uns intensivst mit Napoleon oder können dank des Chemieunterrichts das Prinzip der Elektrophorese oder das Protolyse Gleichgewicht erklären.
Wie eine Steuerklärung ausgefüllt wird, worauf bei einem Mietvertrag zu achten ist oder wie ein Sparplan für den Vermögensaufbau funktioniert, darüber hat man allerdings nichts erfahren.
Nur wie sieht es nach der Schulzeit aus? Als Erwachsene dürfte es doch ganz im eigenen Interesse sein, ab jetzt etwas für die eigene finanzielle Bildung zu tun?
Die Realität sieht jedoch meist sehr ernüchternd aus. Nur ein kleiner Teil liest wirklich Bücher über Geld, besucht Seminare oder dergleichen. Ein Großteil interessiert sich mehr für Konsum, der aktuellen Entwicklung der Fußballbundesliga oder was gerade in seiner Lieblingsserie passiert.
So verwundert es daher nicht, wenn viele mögliche Probleme im Bereich der Finanzen vorprogrammiert sind oder man sich selber über Dinge ärgert, wenn einmal nicht alles sofort so läuft, wie man es gewohnt ist. Hingegen ließe sich mit ein wenig Grundwissen bzw. mehr Interesse viele dieser Aufreger vermeiden oder schnell lösen.
Je mehr wir über Geld wissen, umso besser
Verstehe mich bitte nicht falsch. Es geht mir keineswegs darum, nun ein Studium im Bereich der Finanzen zu beginnen oder eine Banklehre zu absolvieren. Vielmehr geht es um die finanziellen Themen, welche einen direkten Einfluss auf dein Leben haben.
Hier drei kleine Beispiele: Möchtest du beispielsweise ein Auto kaufen, dann ist es sehr gut zu wissen, worin der Unterschied zwischen Leasing, dem klassischen Autokredit und einer 3-Wege-Finanzierung besteht. Bist du derzeit der Überzeugung, dass es aufgrund der Niedrigzinsen besser ist, sein Geld in Konsumgüter zu investieren, dann wundere dich nicht, warum dein Vermögensaufbau nur sehr schleppend vorangeht. Träumst du von einem Eigenheim, dann verwechsle nicht eine Geldanlage mit einer Wertanlage.
Viele finanzielle Fehlentscheidungen ließen sich von vornherein vermeiden, wenn man sich nur ein wenig mit der Materie befassen würde. Somit kann sich auf lange Sicht die eigene finanzielle Bildung positiv auf dem eigenen Konto bemerkbar machen.
Was sollte ich über Geld wissen?
Verschaffe dir hierzu einfach einen Überblick über deine persönlichen Finanzen und nehme diese anschließend genauer unter die Lupe. Dies gilt einerseits für deine Einnahmen sowie Ausgaben und andererseits für Dinge wie Kredite, Versicherungen und Geldanlagen.
Schaue dir nun alle Punkte an und stell dir dabei folgende zwei Fragen:
- Habe ich diesen Punkt verstanden?
- Lohnt es sich, mich näher damit zu beschäftigen?
An irgendeiner Stelle wird jeder von uns fündig und wenn nicht, dann mache einen kleinen Test. Nehmen wir beispielsweise an, du zahlst gerade eine Sache mittels Ratenkauf ab. Dann hole nun einmal den dafür benötigten Vertrag bzw. deren Allgemeine Geschäftsbedingungen (AGB) heraus. Nun musst du nichts weiter tun, als diesen Vertrag in aller Ruhe durchzulesen. Sobald du ein Wort nicht verstehst oder dir eine Satzpassage unklar ist, wird diese Stelle mit einem roten Stift markiert.
Diese markierten Stellen verdeutlichen dann, warum es so wichtig ist, sich näher mit dem Thema Geld zu beschäftigen. Denn finden sich Unklarheiten bei dir, dann hast du einen Vertrag unterschrieben, deren Inhalt du nicht vollständig verstanden hat.
Keine Angst. Du stehst damit nicht alleine da.
Was soll schon großartig passieren? Mitunter gar nichts. Aber trifft man aufgrund von der eigenen Unwissenheit eine Fehlentscheidung, dann kann es gerade im Finanzbereich kostspielig werden, und wenn es beispielsweise nur die kostenlose Kreditkarte ist, die man zur 0 % Finanzierung dazubekommen und nur einmal benutzt.
Mit den Prinzipien des Sparens beginnen
Das Thema Geld sparen ist ein sehr guter Anfang, um etwas für seine eigene finanzielle Bildung zu tun. Eine genaue Analyse über die eigene derzeitige finanzielle Lage sowie die Optimierung der Ausgaben bietet bereits sehr viel Potenzial an Möglichkeiten. Zugleich hat diese Vorgehensweise auch noch einen positiven Nebeneffekt, denn mitunter bleibt am Ende des Monats deutlich mehr Geld auf dem eigenen Konto.
Zugleich lohnt es sehr, sich mit einigen Grundlagen des Bankwesens zu befassen. Also um die Dinge, mit denen du tagtäglich deine Geldgeschäfte tätigst.