Die Corona-Pandemie wirkt sich auf unser Leben und Geld aus

Im Dezember 2019 hätte noch keiner damit gerechnet, wie die Wirtschaft im Sommer 2020 aussehen wird. Als die ersten Fälle von Corona bekannt wurden, waren diese noch ganz weit weg in China. Dass sich der Virus als Pandemie so schnell auf der gesamten Erde ausbreiten würde, das konnte niemand vorhersagen. Im März wurde das wirtschaftliche Leben heruntergefahren und seitdem ist nichts mehr, wie es mal war. Vor allem die Arbeitnehmer sind hiervon besonders betroffen.

Wie haben sich die Arbeitslosenzahlen und die Kurzarbeit in der Corona-Krise entwickelt?

Durch den verhängten Lockdown der deutschen Regierung mussten viele Arbeitgeber ihre Geschäfte oder Gaststätten schließen. Wer kein Online-Geschäft oder einen Delivery-Service anbieten kann, hat schwer mit den Folgen zu kämpfen.

Denn an allen geschlossenen Geschäften und Servicedienstleistungen hängen auch viele Arbeitnehmer, die nun keinen Job mehr haben. So werden im Mai 2020 7,3 Millionen Kurzarbeiter gemeldet. Zwar erhalten diese Kurzarbeitergeld, was eine Familie jedoch nur bedingt unterstützen kann.

Zudem wird befürchtet, dass viele Kurzarbeiter über kurz oder lang noch in die Arbeitslosigkeit abrutschen, weil die vorab betroffenen Unternehmen es nicht schaffen, aus dem Tief herauszukommen. Daher wird eine Welle von Insolvenzanträgen im September erwartet, die viele Arbeitslose nach sich ziehen wird. Bereits hier sind die Zahlen ebenfalls seit Anfang des Jahres 2020 von im Januar mit 2.426.000 auf im Juni mit 2.853.000 angestiegen.

Bundesregierung versucht mit dem Konjunkturpaket die Wirtschaft wieder anzukurbeln

Mit einem Hilfspaket bis zu 50 Milliarden Euro will die Regierung den Unternehmen Soforthilfe bieten. Doch die Arbeitnehmer werden hiervon nur wenig sehen. Denn wer die Zahlen sieht wird erkennen, dass es sich hierbei nur um den berüchtigten Tropfen auf den heißen Stein handelt. So sollen die Unternehmen die folgenden Unterstützungen erhalten:

  • Unternehmen und Selbstständige bis fünf Beschäftigte für drei Monate 9.000 Euro
  • Unternehmen und Selbstständige bis zehn Beschäftigte für drei Monate 15.000 Euro

Die Insolvenzmeldungspflicht wird bis September 2020 ausgesetzt. So soll den Betrieben die Möglichkeit gegeben werden, Verhandlungen und Sanierungen mit den Gläubigern durchzuführen. Wenn es jedoch zu weiteren drastischen Maßnahmen aufgrund einer erwarteten zweiten Welle geben wird, wird es dann im September nochmals zu vielen Schließungen und erhöhten Arbeitslosenzahlen kommen.

Vom 01.07. bis 31.12.2020 wird die Mehrwertsteuer von 19% auf 16% und von 7% auf 5% gesenkt. Die Regierung hofft hierbei darauf, dass die Unternehmen diese Senkung an ihre Kunden weitergeben, damit die Wirtschaft wieder angekurbelt wird. Die meisten Unternehmen halten sich daran, dennoch ist es oftmals nicht ganz einfach und mit weiteren Kosten verbunden, die Kassensysteme auf diese Senkung umzustellen. So werden oftmals Gutscheine ausgegeben, von denen die Kunden bei späteren Einkäufen profitieren sollen.

Welche Branchen leiden besonders unter der Corona-Pandemie?

Die Gastronomie leidet während der Pandemie besonders. Denn auch noch nach dem Lockdown werden hier viele Maßnahmen durch die Regierung gefordert, die viele, vor allem auch kleine Gastronomen gar nicht stemmen können. Durch den Mindestabstand können viel weniger Gäste als sonst in einem Restaurant bedient werden.

Da lohnt es sich für viele Betreiber gar nicht, ihr Geschäft überhaupt wieder zu öffnen. In den ersten drei Monaten des Lockdowns ging bereits viel Geld an Einnahmen verloren. So wurden von einem Drittel aller Betriebe 25% bis 50% weniger Umsatz gemeldet. Ein Drittel kam nur noch noch auf 10% bis 25% Umsatz und das letzte Drittel hatte sogar unter 10% Umsatz im Vergleich zum Vorjahr zur gleichen Zeit. Die Miete und andere Kosten liefen allerdings weiter. Können nun nur wenige Gäste bedient werden, übersteigen diese Kosten meist den Verdienst weiterhin.

Hinzu kommen verschärfte Hygienemaßnahmen, die von den Betreibern eingehalten werden müssen, was weitere Kosten nach sich zieht. So sind viele nicht in der Lage, mit den nun vorgegebenen Maßnahmen ihren Betrieb am Laufen zu halten, Personal zu bezahlen und so viele Einnahmen zu erhalten, um die Kosten tragen zu können.

Corona Geld

Ein weiteres Problem nach dem Lockdown ist natürlich die weitere Unsicherheit der Bevölkerung. Viele Menschen haben einfach Angst, unnötig nach draußen zu gehen, erledigen hier nur das Nötigste und sparen sich Restaurant-, Café- oder Barbesuche völlig. Auch dies wirkt sich nachteilig auf die gesamte Branche aus.

Und viele Menschen, die gerne nach draußen wollen und wieder am gesellschaftlichen Leben teilhaben möchten können sich das schlicht und einfach wegen ihrer eigenen momentanen schlechten geldlichen Situation überhaupt nicht leisten, einen Gastronomiebetrieb aufzusuchen. Sie sind selbst von Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit betroffen und müssen das verbliebene Geld für andere, wichtige Dinge nutzen.

Die Gesellschaft wird sich durch die Corona-Krise ändern

Bis sich die Wirtschaft und viele Unternehmen nach der Pandemie, von der ein Ende bis jetzt noch nicht absehbar ist, wieder erholen wird, werden viele Jahre vergehen. Vor allem auch dann, wenn es zu einem weiteren Lockdown zum Ende des Jahres kommen wird.

Dann sind auch die Unternehmen, Gastronomiebetriebe, Reiseveranstalter und Modegeschäfte, die sich bislang über Wasser halten konnten, nochmals gefährdet und es wird weitere Arbeitnehmer treffen, die arbeitslos werden. So werden wir uns für die nächsten Jahre darauf einstellen müssen, dass das gesellschaftliche Leben erst ganz langsam wieder anlaufen wird.

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