Was soll ich als Arbeitnehmer schon absetzen können? Diese Frage habe ich schon sehr häufig gehört und viele Arbeitnehmer werden überrascht sein, welche Kosten beim Finanzamt geltend gemacht werden können.
Am bekanntesten ist sicherlich die Pendlerpauschale (Entfernungspauschale), welche es ermöglicht, die einfache Fahrt mit dem eigenen Auto zum Arbeitsplatz mit 30 Cent pro Kilometer zu berechnen. Beträgt der Weg zur Arbeit beispielsweise 40 Kilometer am Tag, so wären davon 12 Euro absetzbar. Dies wären bei 300 Arbeitstagen im Jahr immerhin 3600 Euro.
Die Entfernungspauschale ist aber nur ein Teil der Werbungskosten, welche ihr im Zusammenhang mit eurer beruflichen Tätigkeit steuerlich geltend machen könnt. Auch Fortbildungskosten, Bewerbungskosten, die Verpflegungspauschale, das Arbeitszimmer oder Umzugskosten (aufgrund der Arbeit) sind Möglichkeiten, die sich nur allein auf euren Beruf beziehen und eure steuerliche Last senken können.
Aber es geht noch weiter! Wenn ihr Kinder habt, dann könnt ihr Schulgeldzahlungen, Kinderbetreuungskosten oder die Ausbildungsfreibeträge ebenfalls einrechnen.
Habt ihr die Dienstleistung eines Handwerkes in Anspruch genommen, so könntet ihr 20 % der bezahlten Arbeitsleistung bis max. 1200 in eure Steuerklärung mit einbeziehen und bei haushaltsnahen Dienstleistungen sind es sogar bis zu 4000 Euro.
Weiter geht es mit außergewöhnlichen Belastungen wie Zuzahlungen für Medikamente, der Brille oder Zahnarztkosten. Nicht zu vergessen sind die weiteren Freibeträge sowie steuerlichen Vorteile als Ehepaar.
Ich höre an dieser Stelle mit der Aufzählung auf. Aber es wird sehr gut ersichtlich, welche Hilfe ein Steuerberater hierbei sein kann. Natürlich könnte man auch alles selber machen, nur hat vielleicht nicht jeder die Zeit und die Nerven dafür, sich mit dieser Thematik genauer zu beschäftigen und kommen noch Nebeneinkünfte dazu, so gibt es noch weitere Dinge die beachtet werden müssen.
Mein Tipp: Die Kosten für den Steuerberater könnt ihr ebenfalls absetzen.
Wie viele Steuern kann ich sparen?
Je nach absetzbaren Ausgaben und jährlichem Einkommen können da mehrere hundert Euro zusammenkommen oder mitunter sogar bei 1000 bis 2000 Euro liegen. Es kann sich somit durchaus lohnen, wenigstens einmal den Steuerberater über die eigenen Finanzen herüberzuschauen zu lassen.
Gibt es noch eine Alternative zum Steuerberater?
Es gibt inzwischen eine Vielzahl von Programmen und Onlineangebote, welche beim Ausfüllen der Steuererklärung helfen können. Mitunter sind diese dabei sogar sehr gut gemacht und können dabei nicht nur unterstützen, die Einkommensteuererklärung auszufüllen, sondern auch mögliche Steuererleichterungen zu finden.
An der Stelle sei noch der Lohnsteuerhilfeverein zu nennen, wo man ebenfalls Beratung erhält.
Zusammenfassung – Brauchen Arbeitnehmer einen Steuerberater?
Eine Pflicht besteht nicht. Jedoch kann ein Steuerberater eine sehr nützliche Hilfe sein und das gerade, wenn es dabei um zusätzliche Nebeneinkünfte geht wie beispielsweise bei Geldanlagen oder Immobilien.