Wie wird sich eigentlich unsere Finanzwelt zukünftig entwickeln? Diese Frage stelle ich mir in letzter Zeit immer wieder. Durch die Digitalisierung lässt sich bereits jetzt ein enormer Wandel erkennen und dies in allen Bereichen.
Die alteingesessen Banken strukturieren sich derzeit stark um, wiederum kommen neue Start-ups und Finanzunternehmen auf den Markt, die viele neue Ideen haben, welche sehr interessant sind. Ich habe mir einmal einige Gedanken darüber gemacht, wie sich unsere Geldgeschäfte und zahlreiche Finanzprodukte in den nächsten Jahren entwickeln könnten.
1. Das Instant-Payment wird kommen
Wenn wir derzeit eine Überweisung tätigen, dann kann deren Bearbeitung immer noch bis zu 1 Banktag betragen und mitunter ist das Geld erst am nächsten Tag auf dem Empfängerkonto. Kommt noch das Wochenende oder ein Feiertag hinzu, dann dauert die Banküberweisung noch länger.
Wir Bankkunden können uns aber freuen, da die Echtzeit-Überweisung auf den Vormarsch ist und von immer mehr Geldinstituten angeboten wird. Dann können wir an 365 Tagen im Jahr eine Überweisung tätigen und das Geld landet binnen Sekunden auf dem Empfängerkonto.
Dies ist eine sehr positive Entwicklung, welche wir alle sicherlich sehr begrüßen. Diesen Service bieten inzwischen bereits zahlreiche Sparkassen und Banken an. Mitunter können dabei aber Gebühren anfallen, wie ihr auf faz.net nachlesen könnt.
2. Bezahlen mit Fingerabdruck
An das Bezahlen mit der Karte haben wir uns alle gewöhnt und immer häufiger sehe ich Kunden vor mir an der Kasse, welche bereits ihre Einkäufe mit dem Smartphone bezahlen. Welche Bezahlmethode hierbei am besten ist, dies muss jeder für sich selbst entscheiden. Ob Bargeld, Karte oder Smartphone. Alle Zahlungsmittel haben ihre Vorzüge.
In den nächsten Jahren könnte aber noch eine weitere Zahlungsvariante hinzukommen und das ist das Bezahlen mit dem Fingerabdruck bzw. mit den eigenen biometrischen Daten. Funktionieren soll das ganze dabei in Verbindung mit der eigenen Kreditkarte. Die Karte besitzt einen Funkchip, welcher sich mit dem Bezahlterminal an der Kasse verbindet.
Diese kann dabei allerdings in der Geldbörse bleiben, da zur Bestätigung der Zahlung nur der Zeigefinger auf das Terminal gelegt werden muss. Auf handelsblatt.com bin ich hierzu auf einen interessanten Artikel gestoßen.
Ob wir als Kunden diese Bezahlmethode in den nächsten Jahren nutzen können, wird sich erst noch zeigen. Es ist aber eine sehr interessante Idee. Gehe ich noch einen Schritt weiter, dann könnte auch der klassische Bezahlvorgang gänzlich wegfallen. Einige Unternehmen und Supermärkten teste diese Möglichkeit bereits bei ihren Kunden. Dort werden die Einkäufe automatisch verrechnet, sobald diese im Korb landen und man das Geschäft verlässt.
Meine Artikelempfehlung: Geld sparen beim Einkaufen
3. Robo-Advisor weiter auf dem Vormarsch
Bisher werden die Robo-Advisor zur digitalen Vermögensverwaltung von den Banken und Fintec-Unternehmen eingesetzt, um ein optimales Portfolio an Finanzprodukte zusammenzustellen, damit der Anleger im besten Fall sein gewünschtes Renditeziel erreicht.
Gut vorstellbar ist hierbei, dass diese Robo-Advisor zukünftig nicht nur bei Geldanlagen zum Einsatz kommen, sondern diese auch noch in anderen Bereichen eingesetzt werden können.
So beispielsweise zur Optimierung der eigenen Finanzen. Der Kunde gibt ein monatliches oder jährliches Sparziel vor und die Software errechnet anhand der eigenen Kontobewegungen eine Strategie aus, wie dieses Ziel erreicht werden kann.
Auch im Kreditbereich wäre der Einsatz von solchen digitalen Beratern zukünftig denkbar, welche anhand von Algorithmen einen optimalen Finanzierungsplan erstellen. Da gerade die Banken in letzter Zeit unter einem enormen Kostendruck stehen, so sind diese Erwägungen gar nicht so abwegig.
4. Ethische Banken und Finanzprodukte
Immer mehr Menschen machen sich Gedanken über ihre Umwelt. Das Bewusstsein für mehr Nachhaltigkeit und mehr Schutz für die Natur steigt stetig. Es wird immer Wert auf nachhaltig produzierte Lebensmittel, Kleidung und Konsumgüter gelegt.
Die Leute sind neugieriger geworden und so ist es auch nicht sehr überraschend, dass auch die eigene Bank genauer unter die Lupe genommen wird. Immer mehr Bankkunden möchten wissen, was mit ihrem Geld passiert und wie beispielsweise die Banken bei einer Geldanlage die Zinsen oder die Rendite erwirtschaften.
Es gibt bereits einige ethische Banken, welchen diese Nachfrage bereits vor einigen Jahre entdeckt haben und nach moralischen Grundsätzen handeln, welche auf mehr Umweltschutz, Nachhaltigkeit und bessere Lebensbedingungen ausgerichtet sind.
5. Alternative Kreditformen werden interessanter
Wenn wir uns früher einen größeren Geldbetrag leihen wollten, dann gab es nur den Weg zur Bank. Heute ist das Angebot deutlich größer. Es gibt alternative Kreditformen sowohl bei den Verbraucherkrediten als auch bei den Unternehmens- und Immobilienfinanzierungen.
Mit großer Wahrscheinlichkeit wird dieser Markt zukünftig noch weiter wachsen und noch weitere Finanzierungsformen zur Verfügung stehen. Dies lässt sich beispielsweise im Automobilbereich gut beobachten. Ist die Ratenzahlung und das Leasing jedem bekannt, gibt es inzwischen einige Automarken und Anbieter, welche eine Auto Flatrate anbieten.
6. Crowdfunding wird an Bedeutung gewinnen
Die sogenannte Schwarmfinanzierung wird meiner Meinung stark an Bedeutung gewinnen. Anders als bei den anderen Kreditformen steht hierbei für den Geldgeber nicht allein die Rendite im Vordergrund, sondern vielmehr das zu finanzierende Projekt und deren Verwirklichung. Weil darunter sehr viele gute Geschäftsideen oder Projekte stecken und das Crowdfunding auch auf regionaler Ebene sich wachsender Beliebtheit erfreut, hat diese Finanzierungsform auf jeden Fall sehr viel Potenzial. Die Möglichkeit hieran, dass wirklich jeder von uns mitmachen und sich bereits mit einer kleiner Summe daran beteiligen kann, macht das ganze noch attraktiver.
7. Kryptowährungen und Blockchain
Da es in den letzten Jahre um den Bitcoin einen wahren Hype gab und deren Entwicklung in aller Munde war, wissen inzwischen viele von uns, dass es sich bei Kryptowährungen um eine Möglichkeit handelt, mit welche man Bezahlen kann bzw. es sich hierbei um ein digitales Zahlungsmittel handelt.
Die Blockchain-Technologie bildet dabei das Fundament dieser Kryptowährungen. Viele Banken und Start-ups arbeiten hierbei mit Hochtouren daran, eigene Währungen auf den Markt zu bringen und die Technologie noch weiter auszubauen.
Für spekulative Anleger dürften die Kryptowährungen eine interessante Option sein, gleiches gilt für die Blockchain-Technologie selbst, deren Möglichkeiten weit über die Kryptowährungen hinausgehen. Wer sich für die Blockchain und deren Entwicklung interessiert, kann einmal bei ico.li vorbeischauen, dort bin ich fündig geworden.
Verständlicherweise ist gerade bei den Kryptowährungen noch viel Spekulation vorhanden und dies wird in den nächsten Jahren auch so bleiben, da es bereits eine große Anzahl an dieser Währungen gibt und sich noch keiner dieser so richtig durchgesetzt hat. Es wird aber interessant sein, zu beobachten, wie sich die Währungen und die Blockchain entwickeln wird.
Zusammenfassung – Wie wird sich unsere Finanzwelt verändern?
Die Digitalisierung wird in den nächsten Jahren auf jeden Fall zu einer starken Veränderung führen. Dies gilt sowohl für die Banken selbst und deren Finanzprodukte als auch für uns Verbraucher, mit unseren Geldgeschäften.