Wie man Vermögen aufbaut!

Warum ist es überhaupt wichtig Vermögen aufzubauen? Bevor du dir ein Ziel setzt, solltest du dir über das WARUM im Klaren sein.

Dieses Warum ist bei jedem Menschen anders, deswegen werden wir hier nur ein paar Vorschläge schreiben:

  • Du möchtest dir um Geld keine Sorgen mehr machen müssen.
  • Du streitest dich mit deinem Partner über Geld, weil es am Ende des Monats immer knapp wird.
  • Du hast oft ein schlechtes Gewissen, wenn du dir etwas kaufst.
  • Du hast Schulden und möchtest sie zurückzahlen.
  • Du hast nie Geld, wenn du dringend welches brauchst.
  • Du vertraust nicht auf die gesetzliche Rente und möchtest dich fürs hohe Alter absichern.
  • Du willst selber entscheiden, wann du in Rente gehst.

Es gibt natürlich noch viele andere Gründe um Vermögen aufzubauen. Die Grundregel um Vermögen aufzubauen ist, dass man mehr Geld verdient als das man ausgibt. Es gibt auch einen Wert mit dem man berechnen kann wie schnell sein Vermögen sich in der Vergangenheit vermehrt hat. Dieser Wert ist der sogenannte Cashflow. Er wird einfach berechnet in dem man seine Einnahmen und seine Ausgaben von einer gewissen Zeitperiode ermittelt und die Ausgaben von den Einnahmen abzieht.

Gastartikel

Optimale Zeitperioden sind ein Monat oder ein Jahr. Man kann ihn natürlich auch für beide Zeitperioden extra berechnen um sicher zu sein. Je höher dieser Wert ist, desto mehr Vermögen hab man in diesem Zeitraum dazugewonnen. Wenn der Wert Negativ ist, dann habt man mehr Geld ausgegeben als das man verdient hat.

Wenn du also deinen Cashflow von dem letzten Jahr weist, dann weist du auch um wie viel Euro sich dein Vermögen letztes Jahr erhöht hat. Wenn du diesen Wert erhöhen kannst, dann erhöht sich dein Vermögen auch schneller. So kannst du dir auch realistische Vermögensziele setzen, die deiner aktuellen finanziellen Situation entsprechen. Natürlich ist es besser sich immer höhere Ziele zu setzen, aber man hat eine Vorstellung davon was man erreichen kann.

Hier ein Beispiel mit Zahlen:

Stelle dir vor du bist ein Student, der neben dem Studium einen Job hat und noch BAFÖG bekommt.

Einnahmen

Job

Ca. 1000€

BAFÖG

600€

Fixe Ausgaben

Miete

800€

Bahnabo

60€

Handyvertrag

40€

Netflixfabo

11€

Das sind alles Kosten, die du jeden Monat bezahlen musst und deren Höhe immer gleich ist. Sie sind fix und heißen deswegen auch Fixkosten. Mit dazu kommen jetzt die variablen Kosten. Diese Kosten sind jedes mal anders. Die Ausgaben die bisher aufgezählt wurden, musst du jeden Monat zahlen. Die kommenden Ausgaben werden nicht jeden Monat anfallen oder haben jedes mal eine andere Wert. Im der folgenden Tabelle siehst du eine Auflistung von möglichen variablen Ausgaben für einen Monat.

Variable Ausgaben

Lebensmittel

150€

Kaffee

18€

Kleidung

150€

Neuer Schrank

200€

Freizeitaktivität (Kino, Disko,…)

120€

Wenn du jetzt die fixen und die variablen Ausgaben zusammenzählst, dann waren deine Ausgaben vom letzten Monat 1.549,00€ hoch. Um deinen Cashflow zu berechnen rechnest du jetzt einfach 1.600,00€ – 1.549,00€ und du kommst auf einen Cashflow von 51,00€. Du hast also 51,00€, die du sparen kannst. Um diesen Wert hast du letzten Monat dein Vermögen erhöht.

Wenn du jetzt deinen Cashflow ermittelt hast, ist das schon mal ein guter Anfang zum Wachstum deines Vermögens. Bei deinem bisherigen Cashflow dauert es aber sehr lange bis du ein wirklich hohes Vermögen angehäuft hast. Außerdem kann es immer noch unerwartete Ausgaben (Möbel, Haushaltsgeräte) geben, die dein bisher gesammeltes Vermögen zum Teil oder komplett auffressen. Du solltest dich also darum kümmern deinen Cashflow zu erhöhen, um mehr Vermögen anzuhäufen und um größere unerwartete Ausgaben bewältigen zu können.

Es gibt zwei Möglichkeiten um dieses Ziel zu erreichen. Die Einnahmen erhöhen oder die Ausgaben verringern. Du kannst auch nur eins von beiden machen, aber am Besten ist natürlich beides!

Ausgaben verringern

Fangen wir unserer Meinung nach mit dem Leichteren an, nämlich die Ausgaben zu verringern. Bleiben wir bei unserem vorherigen Beispiel. Dafür hier nochmal die Liste der kompletten Ausgaben.

Fixe Ausgaben

Miete

800€

Bahnabo

60€

Handy

40€

Netflix

11€

Variable Ausgaben

Lebensmittel

150€

Kaffee

18€

Klamotten

150€

Schrank

200€

Freizeit

120€

Die variablen Kosten kann man unserer Meinung nach am Besten reduzieren, deshalb gehen wir alles mal durch.

Variable Ausgaben:

Lebensmittel: Bei den Lebensmitteln ist es schwer sie zu reduzieren. Du könntest mal beobachten, wie viel du wegwirfst und dann überlegen, was du tun kannst, um weniger Lebensmittel wegwerfen zu müssen. Im Umkehrschluss musst du dann auch weniger einkaufen. Außerdem kannst du schauen, ob es Lebensmittel gibt, die genauso gesund sind, aber billiger. Wir sind keine Ernährungsexperten, deswegen empfehlen wir dieses Thema erst zum Schluss zu bearbeiten oder ganz wegzulassen. Du solltest aber nicht nur ungesunde Lebensmittelkaufen, denn die Gesundheit geht immer vor, denn ohne diese bringt dir dein Geld auch nichts. Deshalb solltest du hier keine Abstriche machen.

⇒ Kein Sparbetrag

Kaffee: Beim Kaffee kannst du aber einige Abstriche machen. Du könntest dir überlegen den Kaffee zu Hause zu kochen und in einer Thermoskanne mitzubringen. Am Anfang sparst du da noch kein Geld, aber mit der Zeit rechnet es sich oder du verzichtest ganz auf den Kaffee. Du entschiedest dich dazu ganz auf den Kaffee zu verzichten und lieber morgens eine kleine Runde zu laufen, um wach zu werden.

Artikelempfehlung: So viel zahlst du für deine Bequemlichkeit

⇒ Dadurch sparst du 18 €

Kleidung: Bei den Klamotten hast du es etwas übertrieben. Natürlich kannst du dir mal etwas gönnen, aber die Frage ist, ob es sich das auch lohnt. Du könntest dir überlegen, ob du die Kleider irgendwo billiger kaufen kannst. Natürlich sollte es nicht das Billigste vom Billigen sein, das womöglich sogar noch von ausgebeuteten Arbeitern gefertigt wurde. Es darf auch was Teureres sein, wenn die Kleider länger getragen werden und nicht nur eine Saison. So kann man auch Geld sparen, anstatt sich immer das billigste zu kaufen und dafür jedes Jahr oder sogar halbe Jahr wieder und wieder. Du entschiedest dich dein Budget für Kleidung auf 100 € zu reduzieren.

⇒ Du sparst wieder 50 € pro Monat

Schrank: Der Schrank musste leider sein und 200 € ist ein angemessener Preis dafür. Es ist schön, wenn man dafür noch etwas Rabatt bekommt, aber manchmal kann man auf die Aktionen nicht warten. Manchmal brauch man sofort ein neues Möbelstück. Deshalb sparst du in unserem Beispiel an dieser Stelle nichts.

⇒ Nichts zu machen

Freizeit: In deiner Freizeit darfst du dich natürlich vergnügen. Wir empfehlen es sogar, dass man ein Budget hat, dass man verpulvern kann, wie man Lust hat. So macht das Sparen auch viel mehr Spaß und man muss nicht immer verzichten. Außerdem hat man so auch viel mehr Durchhaltevermögen, um seine Ziele zu erreichen und Vermögen aufzubauen. Wenn dieses Budget aufgebraucht ist muss man warten bis man wieder ein neues Budget bekommt. Sehe das wie dein Taschengeld, dass du in der Kindheit bekommen hast und mit dem du machen konntest, was du wolltest. Am besten ist es sich dieses Budget pro Monat festzulegen. Die Höhe kann man prozentual vom Einkommen machen z. B. 10 % oder man nimmt einen festen Betrag.

Du entschiedest dich für einen festen Betrag. Da du viel sparen möchtest, entschiedest du dich deine Freizeitaktivitäten auf 80 € monatlich zu reduzieren.

⇒ Wieder sparst du 40 €

Fixe Ausgaben:

Nun zu den fixen Kosten. Hier wird es etwas schwieriger, da du hier oft auf andere zugehen und verhandeln muss.

Miete: Du könntest hier mit Deinem Vermieter eine Mietreduzierung ausmachen. Natürlich sollte man keine unverschämten Angebote machen. Der Vermieter ist schließlich verantwortlich für die Wohnung und sollte deswegen auch dafür eine gerechte Miete bekommen. Wenn es nicht möglich ist, dann ist das einfach so. Du kannst Dir in diesem Fall überlegen in eine billigere Wohnung umzuziehen. Natürlich, nur wenn es auch was gibt und Du sonst keine anderen Schwierigkeiten bekommst (längere Fahrtzeiten zur Uni/Arbeit, Renovier bedürftig, laute Nachbarn, usw.). Hier könntest Du in unserem Beispiel 50 € sparen, da Du den Vermieter gut kennst. Unsere Mitbewohner sind uns dafür dankbar, dass wir sie etwas entlastet haben, da jeder von der Mietsenkung betroffen ist.

⇒ 50 € gespart 

Bahnabo: Für dein Bahnabo informierst du dich bei der Bahn, ob man das Abo auch billiger bekommt. Du findest heraus, dass es für Studenten eine Ermäßigung gibt. Du zahlst jetzt nur noch 40 € pro Monat für dein Abo.

⇒ 20 € gespart

Handyvertrag: Für dein Handyvertrag vergleichst du die Angebote und siehst einige günstigere Verträge. Da du aber trotzdem guten Empfang möchtest und dafür etwas mehr bezahlst, entscheidest du dich für einen Vertrag der 30 € im Monat kostet.

⇒ 10 € gespart

Gespartes Geld: Nun rechnest du aus, wie viel Geld du insgesamt gespart hast. Bei den fixen Kosten hast du 80 € und bei den variablen Kosten 108 € gespart.

→ Also hast du insgesamt 188 € gespart und damit erhöht sich dein Cashflow um 188 €.

Einnahmen erhöhen

Ein weiterer Weg den Cashflow zu erhöhen ist es die Einnahmen zu erhöhen. Job Du arbeitest momentan 15 Stunden pro Woche in deinem Job. Du bekommst 18 € pro Stunde. Da Du in dieser Zeit dem Betrieb nicht mehr einbringen kannst, als momentan entscheidest du dich zu fragen,, ob Du dann 20 Stunden pro Woche arbeiten kannst. Dein Chef willigt ein und somit verdienst du 1.400 € pro Monat

→ Du verdienst 400 € mehr

BAFÖG: An deinem BAFÖG kannst du leider nichts verändern, da bekommst du nur mehr, wenn du weniger Einkünfte hast. Durch deine Lohnerhöhung wird das BAFÖG dann wahrscheinlich auch gekürzt. Aber das musst du sowieso zurückzahlen und das aus deinem bisher angesparten Vermögen. Deshalb ist es besser, wenn du mehr Lohn als mehr BAFÖG bekommst, auch wenn das mehr Arbeit für dich bedeutet, aber du lernst im Beruf auch noch was für dein berufliches Leben. Hier hast du momentan also nicht mehr und nicht weniger.

→ Keine Änderung möglich

Dein Einkommen ist jetzt also um 400 € gestiegen. Damit auch dein Cashflow. Du hast jetzt ein Gesamteinkommen von 2.000 € im Monat, was als Student sehr gut ist. Die neue Cashflowberechnung ist jetzt 2.000,00 € – 1.361,00 €. Damit kommst du auf einen Cashflow von 639 €. Das ist schon ein großer Schritt von 51 € auf 639 €. Wenn das jeden Monat so hoch sein sollte(ist in der Realität mal mehr und mal weniger) kommst du auf einen jährlichen Cashflow von 7.668,00 €.

Um sicherzugehen das du auch immer Geld hast zum Sparen, lege dir am Anfang vom Monat einen fest ausgemachten Sparbetrag beiseite. Egal wie viel Geld du am Monat bezahlen musst bezahle dich immer als Erstes.

Man sieht, der Cashflow ist ein sehr wichtiger Wert im Vermögensaufbau. Wenn man das erstmal verstanden hat ist es sehr leicht Vermögen aufzubauen. Da dein Vermögen nach und nach wächst, dann wirst du immer sicherer, geübter und sorgenfreier im Thema Geld.

Da der Cashflow durch die variablen Kosten und manchmal auch durch unregelmäßiges Einkommen sehr schwankt empfehlen wir ganz penibel jede Einnahme und Ausgabe zu dokumentieren und daraus dann jeden Monat eine Cashflowrechnung zu machen. Wenn du es ganz genau haben willst, kannst du dann noch eine Rechnung für das Jahr machen.

Vermögen aufbauen

Du kannst natürlich auch eine Rechnung nur für das Jahr aufstellen, dadurch benötigst du aber viel mehr Zeit, um deine aktuelle Situation zu erfassen. Du kannst hier leicht den Überblick verlieren, wenn du nur den Cashflow für ein Jahr dokumentierst und nicht für jeden Monat einzeln.

Bevor du irgendetwas optimieren willst, musst du wissen, wo du momentan steht. Du kannst kein Ziel bestimmen ohne deinen Ausgangspunkt und aktuelle Situation zu kennen. Das ist wie mit dem Navi, dass erstmal per GPS den bisherigen Standort ermittelt und dann mit dem eingegebenen Ziel die Route berechnet.
Wenn du immer alles gut dokumentierst, bekommst du einen sehr guten Überblick über dein Geld.

Du muss kein schlechtes Gewissen haben, wenn du dir mal was gönnst und bekommst ein gutes Gefühl, wie viel du im Monat ausgibst und wie viel du übrig hast.

Du kannst das dokumentieren mit unser App Cashflowrechner erledigen.

Trage am besten nach dem Einkaufen oder beim Blick auf den Kontoauszug deine Ausgabe direkt ein, so vergisst du auch keine Ausgabe. Bei den Einnahmen kannst du dir auch eine Gewohnheit aneignen, indem du immer am Anfang von Monat deine Einnahmen für den aktuellen Monat einträgst. Downloade dir jetzt die App Cashflowrechner und fange heute noch an dein Vermögen aufzubauen.

Wir wünschen dir viel Erfolg beim Aufbau von deinen Finanzen und bei Fragen kannst du dich immer gerne bei uns melden.

Hierbei handelt es sich um einen Gastartikel von Oliver Zeiss.

4 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Da sind auf jeden Fall ein paar gute Ansätze drin, aber ich denke dass die Einnahmensiete sehr wichtig ist. Was bringt es mir, wenn ich mit einem Jahresgehalt von 36.000 EUR hier und da 100-200 EUR spare. Da geht mal der Fernseher kaputt, der Kühlschrank, die Kinder brauchen was. In diesen Gehaltsklassen wird man einfach kein Vermögen aufbauen, wenn man an der Einnahmenseite nichts macht.
    Das wichtigste ist meiner Meinung nach sind fortzubilden und darauf zu achten, dass man so viel Gehalt wie möglich erzielt. Wenn man das geschafft hat und es bleibt nichts übrig, dann kann man sich über die Ausgabenseite immer noch Gedanken machen.

    • Du hast teilweise recht, in unserer Einkommensklasse dauert es deutlich länger, sich etwas aufzubauen. Aber man kann schonmal Erfahrungen sammeln, die man dann hat, wenn die Einnahmenseite steigt.
      Schau dir mal das eBook von Otis Klöber auf vermögensbaum.com an, ist kostenlos und gibt gute Tipps, wie man auch heute noch mit wenig Geld Stück für Stück Vermögen aufbauen kann.

    • Langfristig sollte man sich auf jeden Fall für mehr Einkommen sorgen. Aber man sollte direkt anfangen die Ausgaben zu minimieren und Geld zu sparen auch wenn es nur 100€ im Monat sind.
      Die andere Frage ist auch ab wie viel Gehalt hat man es denn geschafft, sodass man endlich Geld sparen kann? Meine Antwort darauf ist nie, da sich bei den meisten Menschen die Ausgaben mit den Einnahmen erhöhen, weil der Lebensstandard steigt. Also will man dann immer mehr Einkommen.
      Auch mit 36.000€ pro Jahr kann man sich ein gutes Vermögen ansparen. Es kommt nur darauf an was für Ansprüche man hat.

  2. Gut erklärt. Für manche ist eine einfache Haushaltsrechnung schon kompliziert, von daher gut, dass es du es vorstellst. Vielleicht sollte man noch dazu sagen, dass man am besten sich selbst bezahlt und erst dann andere. Also erst sparen und dann den Monat bestreiten. So hat man sich auch bei variablen Ausgaben eher im Griff und ist vielleicht motiviert noch ein weniger mehr zu sparen. Gibt ja viele Preisvergleiche, sodass man die notwendigen Ausgaben trotzdem noch drücken kann.

    In jedem Fall super und weiter so!

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