Die Globalisierung sorgt bereits seit einigen Jahren dafür, dass sich die Welt immer enger vernetzt. Das Studium im Ausland, die Fernreise, das international agierende Unternehmen – der Aufenthalt im Ausland gehört zunehmend zum Alltag. Umso erstaunlicher ist es in diesem Zusammenhang, dass sich diese Entwicklung auf internationale Geldtransfers noch nicht so recht auswirken konnte. Eine Banküberweisung außerhalb des europäischen SEPA-Zahlungsraumes ist nach wie vor mit hohen Gebühren und Laufzeiten verbunden. Können Zahlungsdienstleister diesen Umstand etwas ändern?
EC-Karten außerhalb Europas unbrauchbar
Seit einigen Jahren werden von den Kreditinstituten ausschließlich sogenannte V-Pay-Karten als EC-Karten ausgegeben. Die Banken geben eine erhöhte Sicherheit als Grund für diese Praktik an, aus Sicht des Nutzers ergibt sich aber zumindest ein Nachteil: entsprechende Karten sind nicht außerhalb von Europa lesbar. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass Urlauber in den USA, Asien oder anderen Teilen der Welt auf Kreditkarten angewiesen sind, um einen reibungslosen Zahlungsverkehr gewährleisten zu können. Hieraus ergeben sich auch gewisse Risiken, weil bei einem Verlust der Kreditkarte kaum noch eine Möglichkeit besteht, problemlos an Bargeld zu kommen.
Internationale Geldüberweisungen mit hohen Gebühren belegt
Internationale Geldtransfer können aber auch in anderen Zusammenhängen von Bedeutung sein. Schon heute leben mehr als 230 Millionen Menschen außerhalb ihres Heimatlandes, was etwa 3 Prozent der Weltbevölkerung entspricht. Häufig sind es wirtschaftliche Gründe, die zu dieser Migration führen. Mit einer besser bezahlten Arbeit in der Ferne soll es möglich sein, die Familie in der Heimat zu unterstützen – wofür Geldüberweisungen unabdingbar sind. Insbesondere diese ohnehin wirtschaftlich schwachen Familien werden aktuell durch hohe Gebühren belastet. Fachleute gehen davon aus, dass das Versenden kleinerer Geldbeträge ins Ausland mit Kosten in Höhe von bis zu 25 Prozent belastet wird. Dabei sind es nicht nur die offensichtlichen Gebühren, die zu den Kosten führen; ebenso sorgen auch für den Kunden ungünstige Wechselkurse dafür, dass sich der Geldtransfer verteuert – die Banken machen hier gerne einen guten Schnitt. Auch wenn nicht alle Kreditinstitute derart hohe Gebühren berechnen, mehr als 10 Prozent des jeweiligen Überweisungsbetrages müssen in jedem Fall einkalkuliert werden. Zudem ist auch vollkommen unklar, wann die Überweisung gutgeschrieben wird. Je nach Zielland sind einige Tage Dauer durchaus einzukalkulieren.
Lange Bearbeitungszeit für SWIFT-Überweisungen
Während die Bearbeitungszeit innerhalb der Europäischen Union gesetzlich geregelt ist, bestehen solche Vorgaben im internationalen Zahlungsverkehr nicht. Im europäischen SEPA-Zahlungsraum darf eine Überweisung maximal zwei Werktage dauern, zusätzliche Kosten werden dafür nicht berechnet. Insgesamt können sich ganz erhebliche Kosten summieren, wenn beispielsweise im außereuropäischen Ausland studiert wird. Natürlich lässt sich dort rezipiert auch ein deutsches Konto verwenden, was die Überweisung kostenfrei macht. Am Ende dürfte diese Kalkulation allerdings kaum aufgehen, denn ein deutsches Konto verursacht im Ausland hohe Kosten für die Barbehebungen.
Bei Kreditkartenverlust: sofortige Sperrung notwendig
Zudem besteht natürlich bei jedem Auslandsaufenthalt des Risiko des Kreditkartenverlustes, der internationale Geldtransfer ebenso notwendig machen kann. Bei einem solchen Verlust sollte die Kreditkarte sofort gesperrt werden, was über den jederzeit erreichbaren Sperrnotruf unter der Rufnummer +49 116 116 möglich ist. Nach einem Anruf ist die Kreditkarte zwar nicht sofort gesperrt, ein möglicher Missbrauch ist allerdings durch das Kreditinstitut versichert. Bei der Sperrmeldung müssen neben den Kartennummern auch Angaben zur Person hinterlegt werden. Einige Banken erlauben danach eine Erstellung einer neuen Kreditkarte im Ausland, was allerdings mit erheblichen Kosten verbunden ist. Außerdem gilt auch hier, dass dieser Vorgang einige Tage in Anspruch nimmt.
Zahlungsdienstleister ermöglicht schnelle und günstige Überweisungen
Am Ende stellt sich also die Frage, wie es möglich ist, günstig Geld ins Ausland zu transferieren. Der Zahlungsdienstleister Azimo hat dafür eine eigene Lösung gefunden: Der Geldversand ist hier online möglich, je nach Zielland kann die Überweisungssumme sogar Bar in Empfang genommen werden. In jedem Fall sind allerdings günstige SWIFT-Überweisungen möglich, wofür Banken oder Postämter im Empfängerland verwendet werden. Ebenso kann Guthaben an eine Handynummer oder an ein „Mobile Wallet“ gesendet werden. Üblicherweise sind solche Transaktionen schon innerhalb von wenigen Stunden abgeschossen. Für Reisende, die dringend auf frisches Kapital angewiesen sind, besteht hierin vielleicht eine willkommene Alternative.
Fazit: Markt für internationale Geldtransfers kommt in Bewegung
Insgesamt zeigt sich, dass der Markt der internationalen Geldtransfer noch nicht mit der in vielen anderen Branchen bereits vorangeschrittenen Globalisierung mithalten kann. Nach wie vor sind internationale Überweisungen über konventionelle Kreditinstitute mit hohen Gebühren und zum Teil langen Wartezeiten verbunden. Ist, beispielsweise bei einer Reise im Ausland kein Konto vorhanden, ist es zudem nicht leicht, an das eingezahlte Geld zu kommen. Künftig dürfte sich an dieser Situation einiges ändern, schon heute stehen innovative Start-ups in den Startlöchern.