Ich persönlich kann jedem nur empfehlen, sich wenigstens einmal im Monat einen detaillierten Überblick über seine Finanzen zu machen. Viele drucken sich zwar einmal im Monat einen Kontoauszug aus und meinen damit, einen kompletten Überblick zu haben, dieser zeigt einen jedoch nur einen kleinen Teil der derzeitigen persönlichen finanzielle Situation. So sehe ich zwar alle Einnahmen und Ausgaben, wo ich aber genau stehen, ist allerdings nicht sofort immer offensichtlich. Finanziere ich beispielsweise ein Auto, so sehe ich zwar die monatliche Rate auf meinem Kontoauszug und in den ersten Monaten weiß ich vielleicht auch noch, wie viel Geld ich bereits bezahlt habe, doch irgendwann denkt man darüber gar nicht mehr großartig nach, lediglich weiß man, dass das Auto in 5 bis 80 Jahren abbezahlt ist.
Wie schaffe ich mir einen finanziellen Überblick?
Dies geht sehr einfach. Ihr benötigt lediglich einen Schreibblock, einen Kugelschreiber sowie einen Taschenrechner und für den allerersten finanziellen Überblick etwas mehr Zeit. Als erste erstellt ihr eine Tabelle mit zwei Spalten. In die linke Spalte führt ihr alle Einnahmen und in die rechte Spalte alle Ausgaben auf. Hierbei solltet ihr wirklich ganz genau sein, denn schließlich wollt ihr eine reale Bestandsaufnahme eurer Finanzen. Wurden alle Einnahmen und Ausgaben aufgelistet, so addiert ihr beide Posten, anschließend zieht ihr alle Ausgaben von den Einnahmen ab. Im besten Fall sollten sich das Ergebnis im grünen Bereich finden, ein Minus wäre nicht so toll. Gebe ich mehr Geld aus als ich einnehme, so besteht hier selbstverständlich ein Handlungsbedarf, dazu später mehr.
Der finanzielle Überblick als Motivation
Ihr habt ganz richtig gehört, der finanzielle Überblick kann euch als Motivation dienen. Wie motivieren? Dies geht einfacher als gedacht. Wie bereits am Anfang erwähnt, wissen zwar viele Leute, wie lange diese beispielsweise ihr neues Autos, den neuen Fernseher, die neue Küche und so weiter abbezahlen müssen, der eigentliche Überblick darüber geht jedoch häufig verloren, denn schließlich denkt man nicht jeden Tag daran. Durch den finanziellen Überblick werdet ihr euch dessen allerdings wieder bewusst, da diese Ausgabe jeden Monat aktualisiert wird. Hierzu macht ihr hinter allen finanzierten Ausgaben ein großes R (steht für Ratenzahlung) und dahinter kommt die Gesamtsumme, die ihr noch abbezahlen müsst. Da ihr ab jetzt jeden Monat euren finanziellen Überblick aktualisiert, so wird diese Summe von Monat zu Monat geringer. Und genau diese Aktualisierung kann euch als Motivation dienen.
Die eigene finanzielle Situation verbessern
Wie bereits erwähnt, sollten die Einnahmen immer höher liegen als die Ausgaben. Liegen diese ganz eng beieinander oder die Ausgaben überwiegen, so besteht Handlungsbedarf, zumindest sollte man etwas ändern und seine finanzielle Situation verbessern. Während sich im ersten Moment auf der Einnahmeseite wenig ändert, so bietet die Ausgabenseite sehr viel Potential. Durch den finanziellen Überblick wurden alle Ausgabenpunkte aufgelistet, diese schaut ihr euch jetzt genauer an, schaut euch die Punkte mit den höchsten Beträgen als erstes an. In der Regel handelt es sich hierbei um die Kosten für den Einkauf, für das Auto und die Energiekosten. An dieser Stelle verweise ich auf ein paar nützliche Spartipps.
Geld sparen:
Diese Prozedur kann eine Weile dauern, wurden die Spartipps erfolgreich umgesetzt, so sollte sich im nächsten finanziellen Überblick im Folgemonat die Ausgaben deutlich verbessern bzw. diese sinken. Des Weiteren kann man durch die Auflistung so manche Ausgaben auch ruhig einmal in Frage stellen. Hier einige Beispiele und Anregungen.
- Monatliche Gebühren für das Fitnessstudio – Ich gehe zwei bis dreimal im Monat ins Fitnessstudio, lohnt sich die Gebühr 29,99 Euro (oder höher) wirklich? Auch die Natur bietet viele Möglichkeiten, um seinen Körper fit zu halten.
- Kosten für die Zigaretten – Muss ich wirklich pro Tag eine Schachtel rauchen oder reicht nicht auch die Hälfte? Alleine durch die Halbierung spart man zwischen 60 bis 80 Euro im Monat.
- Geld sparen in der Mittagspause – Muss ich mir ständig jeden Tag etwas für 5 Euro vom Imbiss holen? Selber-kochen ist auf Dauer günstiger und gesünder.
Der Aufbau eines finanziellen Polster ist möglich
Da man seine Finanzen jetzt stets aktuell im Überblick hat, so besteht die Möglichkeit – sich ein finanzielles Polster aufzubauen. Bin ich beispielsweise auf meiner Einnahmeseite mit 500 Euro im Plus, so kann ich mir überlegen, ob ich nicht auf 100 Euro verzichten könnte und diese monatlich in eine Geldanlage einzahlen. Alleine die reine Sparsumme liegt nach einem Jahr bereits bei 1200 Euro, nach 5 Jahren wären es bereits 6000 Euro und nach 10 Jahren wären es sogar 12000 Euro. Hätte ich keinen finanziellen Überblick geschaffen, so wüsste ich zwar irgendwie, dass am Ende des Monat noch Geld übrig bleibt, vorausgesetzt, die Einnahmen liegen über den Ausgaben, dennoch kann die Wahrscheinlichkeit sehr hoch sein, dass das Geld im Folgemonat wieder ausgegeben wird, weil das Geld nebenbei mit ausgegeben wird.
Fazit: Ein detaillierter finanzieller Überblick mach einmalig bei der erstmaligen Erstellung etwas Arbeit. Solch ein Überblick gibt sehr viel Auskunft darüber, in welcher Situation man sich gerade befindet. Viele von euch werden überrascht sein, wie gut oder schlecht sie gerade in finanzieller Hinsicht dastehen.