Mit Werbeartikeln wie Kugelschreiber, Schlüsselbänder oder bedruckte USB-Sticks versuchen Unternehmen immer wieder neue Kunden für sich zu gewinnen. Allerdings zahlt sich die Investition nur aus, wenn man weiß, womit und zu welchen Anlässen man seine Zielgruppe ansprechen sollte.
Was sind eigentlich Werbeartikel?
Begrifflich gibt es durchaus einige Verwirrung beim Thema Werbeartikel. Worte wie Werbemittel, Merchandise oder Werbegeschenk fallen oft fälschlicherweise als Synonym. Unter einem Werbeartikel versteht man ein physisches bzw. dreidimensionales Werbemittel, das zu Werbezwecken an potenzielle oder bestehende Kunden verschenkt wird wie zum Beispiel Schlüsselbänder oder Feuerzeuge mit Firmenaufdruck.
Zur Unterscheidung – Werbemittel ist der Oberbegriff für alle Werbemaßnahmen, die auch nicht-physischer Natur sein können. So fallen TV-Spots beispielsweise unter die Werbemittel, aber nicht unter die Werbeartikel. Merchandise bezeichnet hingegen mit Label versehene Artikel, die dem Kunden zum Kauf angeboten werden. Sie werden also nicht verschenkt wie die Werbeartikel. Der Begriff Werbegeschenk trifft auch nur bedingt zu, da sie zwar kostenlos an die Kunden ausgegeben werden, aber dennoch ein Gegenwert existiert. Dieser manifestiert sich im Idealfall in Form von Neukunden oder einer Gewinnmaximierung.
Warum Unternehmen in Werbeartikel investieren sollten?
Wie der Werbeartikel-Monitor 2014 des Gesamtverbandes der Werbeartikel-Wirtschaft e.V. (GWW) aufzeigt, setzen fast die Hälfte aller deutschen Unternehmen Werbeartikeln ein, wobei die Anteile vor allem bei großen Unternehmen überwiegen.
Doch warum setzen so viele Unternehmen auf Werbeartikel? Die Gründe dafür sind vielfältig.
- Nachhaltige Werbung: Werbeartikel wie Kugelschreiber oder USB-Sticks werden vom Kunden voraussichtlich mehrmals täglich in die Hand genommen und durchschnittlich 8 Monate lang benutzt. Der Werbeeffekt wirkt sozusagen lange nach.
- Imagepflege und Kundenbindung: Anders als Plakat- oder Kinowerbung werden kostenlose Geschenke nicht als störend empfunden. Im Gegenteil sogar – die Empfänger freuen sich darüber. Das Unternehmen, das die Werbeartikel verteilt hat, wird als sympathisch wahrgenommen und bleibt positiv im Gedächtnis.
- Kaufanstoß: Gibt es zu einem Produkt kostenlos ein Give-away dazu, kann dies die Kaufentscheidung positiv beeinflussen. Denn zum einen sichert man sich oftmals die besten Platzierungen in den Geschäften und zum anderen erhöht man die Chance gegenüber Konkurrenzprodukten vorgezogen zu werden.
Werbeartikel zielgruppengenau einsetzen
Damit nicht am Kunden vorbei geworben wird, sollte zuvor die Zielgruppe genau festgelegt und analysiert werden. Welche Art von Werbeartikeln könnte sie gebrauchen. Welche Produkte nehmen sie fast täglich zur Hand?
So ist es zwar Trend technische Werbeartikel wie USB-Sticks oder Powerbanks zu verteilen, besteht die Zielgruppe jedoch überwiegend aus Senioren, dann ist man mit traditionelleren Artikeln wie hochwertigen Kugelschreibern oder Notizblöcken oftmals besser beraten.
Hilfreich bei der Wahl der Werbeartikel für die Zielgruppe ist es sich an folgenden Punkten zu orientieren:
- Alter
- Beruf
- Geschlecht
- B2C (eher Streuartikel) oder B2B (eher kreative und einzigartige Werbeartikel)
- Neu- oder Stammkunde
Der Kunde hat Ansprüche an einen Werbeartikel
Neben der Zielgruppenspezifik gibt es noch weitere Eigenschaften, die ein Werbeartikel besitzen sollte, damit er auch Erfolg bringt.
Viele Dinge wie Kugelschreiber oder Luftballons lassen sich schon zu einem recht günstigen Preis mit dem eigenen Logo versehen. Allerdings sollte man bei aller Ersparnis darauf achten, dass die Qualität stimmt. Nichts ist ärgerlicher als ein Kuli, der nach drei Worten schon den Geist aufgibt. Diese negativen Gefühle überträgt der Kunde dann auch auf das Unternehmen.
Für den Kunden sollte zudem ersichtlich sein, für welches Unternehmen der Werbeartikel wirbt. Das bedeutet nicht, dass das Logo extragroß aufgebracht werden muss, sondern dass der Artikel einen Bezug zum Unternehmen besitzen sollte. So könnten Handwerksbetriebe beispielsweise kleine Wasserwaagen verteilen, während Banken mit Sparschweinen punkten. Andersherum wäre die Aktion wohl kaum zielführend. Der Werbeartikel sollte also immer unternehmensbezogen ausgewählt werden.
Werbeartikel ohne praktischen Nutzen geraten bei den meisten Kunden schnell in Vergessenheit, da sie oftmals nicht wieder zur Hand genommen werden, außer um sie in den Müll zu befördern. Erweist er sich hingegen als nützlich, dann wird er mit großer Wahrscheinlichkeit regelmäßig benutzt und gelangt so erneut ins Sichtfeld potenzieller Kunden. Besonders effektiv sind zum Beispiel Notizblöcke, Handyhalter, Stiftablagen oder andere Büromaterialien, die ihre Kunden an ihrem Arbeitsplatz aufstellen können. Dort werden sie von mehreren Mitarbeitern gesehen und vielleicht sogar mitbenutzt.
Den Werbeartikel gezielt verteilen
Um Streuverluste gering zu halten, sollten Werbeartikel auch direkt an die Zielgruppe verteilt werden, für die sie gemacht worden sind. Das klingt auf den ersten Blick einfacher, als es tatsächlich ist – insbesondere wenn es um Neukundenakquise geht. Folgende Fragen sollten vorher beantwortet werden: Wo hält sich die avisierte Zielgruppe auf? Wann ist sie dort anzutreffen?
Fachmessen sind beispielsweise der ideale Ort, um vor allem Geschäftskunden mit den Werbeartikeln anzusprechen. Man kann nämlich davon ausgehen, dass die Besucher solcher fachspezifischen Messen auch in der Branche tätig sind.
Vertreibt man ein Produkt für Kinder und möchte größtenteils Eltern ansprechen, dann kann es sich lohnen Schlüsselbänder, kleine Spielzeuge und Stifte für ein lokales Kinderfest zu sponsern. Es gibt unzählige Möglichkeiten seine Werbeartikel gezielt an den Mann zu bringen. Erst dann entfalten sie ihre größte Wirkung und bringen den erhofften Erfolg.
Über den Autor:
Thomas Braun ist Inhaber und Geschäftsführer von Tobra Promotion. Das Unternehmen mit Sitz in Emmelshausen vertreibt technische Werbeartikel und wurde im Jahr 2006 gegründet.