Diamanten als Wertanlage und Geldanlage?

Wertanlagen sind immer eine gute Möglichkeit, um sein Vermögen zusätzlich abzusichern. Daher ist es immer sehr empfehlenswert, einen Teil seines Geldes in Wertanlagen zu investieren. In der Regel handelt es sich hierbei um Gold, Silber, Münzen oder Immobilien. Anders als bei Geldanlagen steht hinter solchen Wertanlagen ein Geldbetrag, welcher immer in einer bestimmten Höhe erhalten bleibt, da solch ein Sachwert in physischer Form vorhanden ist.

Diamant als Wertanlage

Eine weitere mögliche Wertanlage sind Diamanten, welche durchaus auch in Betracht gezogen werden kann, denn schließlich dienen diese genau wie Gold seit Jahrhunderten als Währung und schaut man sich nur einmal die Preise für Schmuckstücke mit Diamanten an oder die Verkaufspreise von besonderen Steinen bei Auktionen, so sind diese eine Überlegung wert.

Anders als beim Gold gibt es bei Diamanten einige wichtige Dinge, die unbedingt beachtet werden sollten. Beim Kauf von Gold ist es da schon einfacher. Möchte ich Gold für mein Portfolio erwerben, dann orientiert sich der Preis sowohl am aktuellen Goldkurs sowie dem Feingehalt, bei Diamanten sieht es hingegen etwas anders aus.

Wo kann man Diamanten kaufen und was kosten diese?

Der Gang zum Juwelier wäre sicherlich für viele die erste Wahl, denn schließlich haben diese in den meisten Fällen Diamanten in ihrem Produktsortiment. Es muss dabei aber berücksichtigt werden, dass die Diamanten bereits verarbeitet sind. So beispielsweise in einem Ring, einer Brosche, einem Anhänger oder einer Uhr.

Somit zahlt ihr nicht nur für den Diamanten selbst,Diamanten als Wertanlage sondern auch noch für das Material, welches zusätzlich verarbeitet wurde und für die Verarbeitung selbst. Sollen die Diamanten aber rein als Wertanlage dienen, sind dies zusätzliche Kosten, welche ihr vermeiden könnt.

Es ist auf jeden Fall sehr empfehlenswert, hierfür einen professionellen Diamantenhändler aufzusuchen. Welcher euch nicht nur ausführlich beraten kann, sondern mitunter auch schon jahrelange Erfahrung hat. Sehr gut ist es hierbei, wenn der Händler seine Diamanten von der weltgrößten Diamantenbörse in Antwerpen erwirbt oder dort sogar eine Vertretung hat.

Was ein Diamant kostet, hängt von mehreren Faktoren ab, welche den Preis beeinflussen. Maßgeblich hierbei sind die sogenannten 4 C’s welche die Qualität und somit den Kaufpreis bestimmen.

Hierzu zählt das ,,Carat“, welcher das Gewicht des Diamanten sowie deren Größe bestimmt. ,,Colour“ bezeichnet die Farbe des Steines, deren Qualität dabei in 5 Qualitätstuffen unterteilt wird. Je weißer ein Diamant dabei ist, desto besser und teurer ist dieser. Die ,,Clarity“ bestimmt die Reinheit des Diamanten und gibt Auskunft unter anderem darüber, wie viele Einschlüsse vorhanden sind.

Nicht außer Acht lassen sollte man den ,,Cut“ also der Schliff. Hierbei ist die Schliffqualität selbst, die handwerkliche Verarbeitung sowie die Proportionen sehr entscheidend. Ideal wäre hierbei die Beurteilung ,,Excellent“ für alle 3 Kriterien, zumindest dann, wenn ihr den Diamanten als Wertanlage nutzen möchtet.

Lasst euch beim Kauf auch immer ein Zertifikat mitgeben, welches durch eine GIA-Expertise zustande gekommen ist. Dadurch lassen sich alle gerade angesprochenen Kriterien sowie weitere Merkmale jederzeit nachvollziehen.

Nun kommen wir zu den Preisen für Diamanten.Diamant als Geldanlage Als Preisreferenz dienen mir hierbei drei Diamanten in unterschiedlicher Größe von diamondas.com als Beispiele, damit ihr eine ungefähre Vorstellung davon bekommt, mit welchen Investitionen ihr bei Anlagediamanten rechnen können.

Für einen lupenreinen Einkaräter mit einem Gewicht von 1.01 bis 1,03 ct in der höchsten Qualität zahlt ihr derzeit ca. 18.000 Euro *. Ein Halbkaräter mit einem Gewicht von 0,50 bis 0,53 ct in bester Qualität müsst ihr derzeit mit ca. 3.500 Euro* rechnen. Ein kleiner Diamant mit einem Gewicht von 0,30 bis 0,33 ct der als Drittelkaräter bezeichnet wird, kostet ungefähr 1.400 Euro*.

Wichtig ist noch zu erwähnen, dass die Herkunft des Diamanten unbedenklich sein sollte und es sich hierbei nicht um sogenannten Blutdiamanten handelt. Gut ist es zudem, wenn sich der Händler auch an der Diamond Development Initiative beteiligt. Hierbei handelt es sich um eine Organisation, welche die Arbeits- und Lebensbedingungen der Minenarbeiter verbessern möchte.

Können Diamanten als Geldanlage dienen?

Wie bereits anfangs erwähnt, handelt es sich bei Diamanten eher um eine Wertanlage als um eine Geldanlage. Bei einer Geldanlage bekomme ich durch das eingezahlte Geld regelmäßig einen Zinsertrag oder eine Rendite ausgezahlt. Selbst bei einer Einmalzahlung würde sich das Geld also vermehren.

Bei Diamanten ist dies hingegen nur bedingt der Fall, wenn die Nachfrage und somit der Preis deutlich steigen würde. Daher ist es besser, die Diamanten nur als zusätzliche Absicherung zu sehen und nicht als Geldanlage. Derzeit ist jedoch auch ein Wertanstieg zu beobachten, bei welt.de bin hierzu noch auf einen interessanten Artikel gestoßen.

Wo soll ich die Diamanten aufbewahren?

Solltet ihr euch für den Kauf von Diamanten entschieden haben, dann werdet ihr euch mit hoher Wahrscheinlichkeit genau diese Frage stellen. Die erste Überlegung für einen Aufbewahrungsort wird bei den meisten Leuten sicherlich die eigene Wohnung sein. Was in der Theorie auch verständlich ist, denn durch die geringere Größe gibt es viele mögliche Verstecke.

Hierbei verhält es sich aber genauso wie beim Bargeld oder anderen Wertgegenständen. Last euch bei der Suche nach einem passenden Aufbewahrungsort genügend Zeit. Die Anschaffung eines hochwertigen Tresors mit einer hohen Sicherheitsklasse wäre hierbei eine Investition, die mit in Betracht gezogen werden kann.

Auch wenn es sich hierbei um eine zusätzliche Geldausgabe handelt, so bietet solch ein Tresor mehr Sicherheit, zudem lassen sich in diesem noch weitere Wertgegenstände aufbewahren. Wenn ihr eure Diamanten in der eigenen Wohnung aufbewahren möchtet, dann überprüft auch den bisherigen Einbruchschutz und bessert bei Bedarf nach.

Die Polizei bietet hierfür bundesweit Beratungsstellen an, wo ihr euch informieren könnt. Des Weiteren gibt es auch spezialisierte Firmen, die euch beraten können.

Eine weitere Möglichkeit zur Aufbewahrung von Diamanten wäre ein Bankschließfach. Kleine Bankschließfächer bekommt ihr mitunter schon für unter 50 Euro im Jahr. Ihr seid zwar an die Öffnungszeiten der Banken gebunden, aber es ist dennoch eine Überlegung wert.

Wiederum gibt es noch die Zollfreilager, welche euch von professionellen Diamantenhändlern mitunter angeboten werden. Hierbei werden eure Diamanten in einem Lager mit sehr hohen Sicherheitsstandards aufbewahrt. Diese befinden sich meistens am größten Handelsplatz für Diamanten in Antwerpen. Möchtet ihr auf eure Diamanten zugreifen, so werden diese an euch versandt.

Zusammenfassung – Diamanten als Wertanlage und Geldanlage?

Diamanten zählen zu den Sachwerten und werden genau wie Gold immer einen Geldwert besitzen, somit können diese als Wertanlage dienen. Wer sich von euch für diese Möglichkeit interessiert, dem kann ich sehr empfehlen, einen professionellen Diamantenhändler aufzusuchen und sich bei diesem ausführlich beraten zu lassen. Als kurzfristige oder mittelfristige Geldanlage sind zumindest nach meiner persönlichen Einschätzung, die Diamanten nicht unbedingt geeignet.

*Die Preise stammen vom 09.05 und ich übernehme hierfür keine Gewähr.

6 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Danke für die umfangreichen Infos zu dem Thema.

    Besonders wichtig finde ich es, hervorzuheben, dass Diamanten weniger zum Vermögensaufbau, sondern eher zur Vermögenssicherung geeignet sind. Mit der Investition in Diamanten Gewinne zu erzielen ist sehr schwierig. Einer der Gründe dafür ist die Mehrwertsteuer. Kauft man den Diamant als Privatperson, so zahlt man den Preis mitsamt 19 % Mehrwertsteuer. Diese Mehrwertsteuer kann eine Privatperson beim Verkauf des Diamanten jedoch nicht erheben, so dass der Diamant wesentlich teuer wiederverkauft werden muss.

    Im Übrigen als kleine Hintergrundinfo für Interessierte: Die Maßeinheit Karat geht auf die Samen der Früchte des Johannisbrotbaums zurück, die alle ein einheitliches Gewicht besitzen. Hierbei leitet sich der Begriff „Karat“ von der lateinischen Bezeichnung des Johannisbrotbaums (Ceratonia siliqua L.) ab.

  2. Sehr interessanter Artikel und außergewöhnliches Thema. Als Absicherung oder zur Wertsicherung von anderen Geldanlagen sollten dann Diamanten nur einen Bruchteil des Vermögens darstellen. Da ist eine Investition von 18.000 Euro schon ein Wort aber trotzdem sinnvoll. Danke für den Artikel!
    LG Henning

  3. Hallo! Ich habe letztens einen Beitrag über Diamanten gesehen, in dem ganz klar gezeigt wurde wie Diamantpreise künstlich hochgehalten werden. Das betrifft meist die kleineren unter 3 Karat. Es scheint so zu sein, dass die Diamant-Großhändler alle gefunden Diamanten aufkaufen und so den Markt leer fegen, sodass die Nachfrage nicht befriedigt werden kann und die Preise steigen. Ist der Preis hoch wird Stück für Stück wieder auf den Markt geworfen. Also zumindestens so kleiner Diamanten in Ringen und Ketten die unter 1 ct sind, gibt es viel mehr als man denkt und die Höhe des Preise lässt sich nicht mit deren Seltenheit rechtfertigen. Haben Sie davon auch etwas gehört? Vielleicht sollte man darauf hinweisen. Nicht das ahnungslose bei Ebay 0,3 ct für hunderte Euros kaufen und denken das wäre jetzt so viel Wert, wie dafür bezahlt wurde. Liebe Grüße aus Hamburg.

  4. Wichtig ist auch, nicht auf sogenannte fancy diamonds schlechter Qualität hereinzufallen. Allzu oft werden bunte Steinchen minderer Qualität mit der Anmerkung angepriesen, dass die total selten sind. Das mag sei;, aber noch seltener ist eine nennenswerte Nachfrage danach, was einen späteren Verkauf erschwert…

  5. Interessanter Beitrag. Bisher hat es bei mir der Diamant nur auf den Ehering geschafft aber vielleicht wäre das ja wirklich mal eine Überlegung wert.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert