Wer Geld spart, zahlt doppelt

Vielleicht ist dir dieses Zitat schon einmal zu Ohren gekommen oder zumindest in ähnlicher Form. Aber ist an diesem Spruch etwas Wahres dran? Eine sehr gute Frage und meiner Meinung kommt es hierbei darauf an, aus welcher Perspektive wird das ganze betrachten. Ich möchte dir anhand einiger Beispiele zeigen, weshalb dieses Zitat mitunter zutreffen kann.

Du erwartest Qualität, aber möchtest den Preis dafür nicht zahlen

In der Regel haben wir beim Kauf eines Produktes die Wahl zwischen mehreren Preisklassen. Wir können uns hierbei für die günstige Preisklasse entscheiden und gegenüber dem höherpreisigen Produkt sowie deren Kaufpreis viel Geld sparen. Da würde wohl im ersten Moment auch nichts dagegen sprechen, denn schließlich scheinen ja beide Produkte über die gleichen Eigenschaften zu verfügen.

Wer Geld spart zahlt doppelt

Die Ersparnis kann sich jedoch sehr schnell in Luft auflösen, wenn ich von dem günstigen Produkt genau die gleiche Qualität sowie Haltbarkeit erwarte und es genauso beanspruche. Ein schneller Verschleiß lässt dann nicht lange auf sich warten und mitunter ist dann sogar eine erneute Investition erforderlich.

In diesem Fall zahlt man doppelt darauf. Gerade bei Gebrauchsgegenständen wie bei Haushaltsgeräte, Gartengeräte oder Unterhaltungselektronik lässt sich dies sehr gut beobachten.

Du reduzierst deinen Verbrauch, aber es ist kaum im Portmonee spürbar

Geld sparen können wir auf verschiedene Art und Weise. Aber wie kann es sein, dass man trotz der Reduzierung des Verbrauches kein Geld spart? Ein gutes Beispiel ist hierfür die KFZ-Versicherung. Nehmen wir einmal an, du lässt dein Auto des Öfteren stehen. Deine jährliche Kilometerfahrleistung betrug vorher 16.000 Kilometer im Jahr und in diesem Jahr fährst du nur noch 13.000 Kilometer.

Dies ist wunderbar, denn schließlich reduziert sich der Kraftstoffverbrauch und der Verschleiß des Autos. Du vergisst jedoch die reduzierte Kilometerfahrleistung deiner Versicherung anzugeben und pauschalisierst diese weiterhin bei 16.000 Kilometer.

Obwohl du Geld sparen könntest bei deinem Versicherungsbeitrag, zahlst du trotzdem mehr als du eigentlich müsstest. Dieses Beispiel lässt sich auch auf den Energieverbrauch (Strom, Wasser, Gas) übertragen.

Wenn die scheinbare Ersparnis bei dir auf Dauer teurer wird

Es gibt aber auch noch den umgedrehten Fall. Du bist von Anfang an sehr kostenbewusst, bemerkst aber über einen längeren Zeitraum nicht, dass du mehr bezahlst, als du müsstest und mitunter sogar noch Nachteile in Kauf nimmst.

Ein gutes Beispiel hierfür sind Telefon- und Internettarife. Du entscheidest dich für einen sehr günstigen Tarif von 10 Euro monatlich und sparst damit Geld. Mit der Zeit reichen die darin enthaltenen Leistungen jedoch nicht mehr aus und du buchst regelmäßig Zusatzleistungen hinzu. Diese Zusatzleistungen können über das Jahr teurer sein als ein Tarif für 15 Euro im Monat, welcher dir von Anfang ausreichend Leistung bereitstellt.

Ein weiteres gutes Beispiel ist eine Billig-Airline. Du buchst einen Flug nach Mallorca für 19,99 Euro und freust dich über den günstigen Flug. Am Flughafen gibst du dein Gepäck auf und da es Übergewicht hat, wirst du am Schalter kräftig zur Kasse gebeten. Im Flugzeug nutzt du den Service und zahlst wieder. Mitunter kommt dir dieser Flug teurer, als ein regulärer Flug mit einer großen Airline in deren Flugpreise alle diese Leistungen bereits enthalten sind.

Geld sparen lohnt sich immer

Geld zu sparen lohnt sich immer. Es ist meiner Meinung nur wichtig, mit der richtigen Strategie an die ganze Sache heranzugehen und seine eigenen Ausgaben genauer unter die Lupe zu nehmen sowie diese zu hinterfragen. Im besten Fall finden sich dann Spartipps, mit denen man diese Ausgaben senken kann und deren Ersparnis sich am Ende des Monats positiv auf dem eigenen Konto bemerkbar macht.

Dem Zitat: „Wer Geld spart, zahlt doppelt”. Stimme ich teils zu. Nämlich dann, wenn sich kaum eine Ersparnis bemerkbar und der Zeitaufwand hinter dem Sparvorhaben sehr hoch ist. Des Weiteren trifft es zu, wenn der scheinbare Spartipp womöglich mehr Kosten verursacht als die Ersparnis selbst, mögliche Beispiele habe ich gerade beschrieben.

Welcher Meinung bist du?

Kennst du ähnliche Situationen, wo man mehr Geld zahlt, als man spart? Ich freue mich auf deine Meinung.

2 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Ich versuche immer die beste Leistung zu bekommen, die meine Bedürfnisse befriedigt und dann den Preis zu optimieren.
    Ein Beispiel: Eine Freundin kaufte sich (hatte keine Ahnung von der Materie) ein Rennrad für 3000,- Carbon, Top-Schaltung, etc. Ich zahlte 500,-
    Zuerst analysierte ich die Anforderungen (Anfänger, etc). Gute Einsteigermodelle, die so robust sind wie Profimodelle kosten um die 1000,-. Einziger Unterschied: 3 kg schwerer. Dann habe ich den Preis optimiert (Gebrauchtkauf, Ende des Jahres). Und da jemand grad umzog, bekam ich ein Rad, das soviel kann wie das meiner Freundin, zu einem Bruchteil des Preises.

    • Hallo Tanja, vielen Dank für dein Kommentar. Du hast ein weiteres gutes Beispiel gezeigt, weshalb man auch doppelt zahlen kann. Wer immer alles sofort neu braucht, zahlt definitiv mehr.

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