Ein Haus ist keine Wertanlage

Viele Menschen träumen von den eigenen vier Wänden. Egal ob Haus oder eine Eigentumswohnung, für viele ist dies ein Lebenstraum. Den Wunsch zu haben ein Haus zu besitzen ist das eine, sich diesen zu erfüllen noch mal etwas völlig anderes. Der Bau oder Kauf eines Einfamilienhauses bzw. die Anschaffung einer Eigentumswohnung ist mit enormen Investitionen verbunden. Je nach Region und Stadt muss man hier mit Ausgaben von 150.000 bis 300.000 Euro rechnen.

Ein Haus ist keine Wertanlage

Was viele Leute nicht wissen ist, das ein Haus oder eine Eigentumswohnung keine Wertanlage im herkömmlichen Sinn ist. Die einzige Ausnahme ist, wenn ihr mehrere Häuser habt und diese vermietet. Wer selbst in seinem Haus wohnt, der macht dies aus eigenem Interesse.

Ich bezahle doch aber keine Miete mehr. Ja, diese Aussage mag zwar stimmen, dennoch bezahle ich mit dieser Miete die Kredite für das Haus ab und dies je nach der Summe des Darlehen für die nächsten 30 bis 40 Jahre. Wer sich zukünftig ein Eigenheim anschaffen möchte, der sollte vielleicht auch daran denken, das ein Haus permanent an Wert verliert. Der Werteverlust geht zwar nicht so schnell von statten, aber in 10 bis 20 Jahren kann der Wert eines Hauses schon mal um 30.000 bis 50.000 Euro fallen.

Warum ? Auch ein Haus wird älter. Die ersten Jahre wenn das Haus steht oder ihr es komplett renoviert habt, ist davon überhaupt nichts zu merken, so könnt ihr euch gemütlichen in euren Sonnenstuhl setzen und das Leben genießen. Aber irgendwann kommt der Punkt, wo euer Eigentum auch mal wieder mehr Aufmerksamkeit braucht und genau an dieser Stelle merken die Hausbesitzer wahrscheinlich das erste mal so richtig, dass man permanent zusätzliches Geld zur Seite legen und an angemessener Stelle für sein Haus wieder ausgeben muss.

Nicht zu vergessen sind außerdem diverse Versicherung die ihr für das eigene Hab und Gut abschließen solltet. Ihr müsst zwar beispielsweise keine Wohngebäudeversicherung abschließen, doch wer bezahlt dann den Schaden, wenn es plötzlich zu einem unvorhergesehenen Ereignis kommt (Sturm, Feuer, Hochwasser, usw.) .

Faktoren in der Hausfinanzierung

Es nützt nichts, wenn ihr bei der Finanzierung eures zukünftigen Eigenheims nur an die reinen Bau-und Anschaffungskosten denkt. Gerade weil es beim Hauskauf um eine große Investition geht, sollte dieser Schritt gut durchdacht sein. Je nach Höhe des Kredites geht es um eine Verpflichtung über einen langen Zeitraum. Wichtige Tipps im Ratgeber von Immobilienscout24 oder anderen Informationsseiten rund um das Thema Hauskauf und Finanzierung können Euch hier zusätzlich sehr von Nutzen sein. Lest euch zu diesem Thema ein und nehmt dann Kontakt zum Berater eurer Wahl auf.

Fazit: Dieser Beitrag sollte euch keinesfalls abhalten, euren Traum vom eigenen Haus wieder fallen zu lassen. Dennoch sollte dieser Schritt immer gut überlegt sein, schließlich wollt ihr auch später als wohlverdiente Rentner eure eigenen vier Wände genießen können.

Bild von Robert Kühne

9 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. In der heutigen Zeit kommt es dann auch vor, dass man flexibel bleiben muss. Mit Eigentum ist dies weniger möglich. Viele kauften sich ein Haus auch wegen den Kindern. Diese aber haben nach der Schule und Ausbildung eventuell andere Pläne und Ziele und wollen das elterliche Haus eventuell gar nicht haben, weil Sie zum Beispiel ins Ausland ziehen. Und dann steht man da und weiß nicht weiter. Ich denke das so eine Entscheidung wirklich gut überlegt werden sollte. Mit allen möglichen Details und Eventualitäten.

  2. Sehr gut finde ich in den Artikeln rund um den Erwerb eines Eigenheimes, dass vor einer vorschnellen Handlung gewarnt wird. Auch wir erläutern immer wieder unseren Kunden, welche Investionen und welche Folgekosten notwendig sind und mit welchen zukünftigen Auswirkungen darauf zu rechnen ist.

    Gut erklärt ist auch die fehlende bzw. geringe „Rendite“ bei einem Eigenheim. In der Gesamtkostenbetrachtung – auch über das Finanzierungsende hinweg – tragen gerade die Renovierungs- und Moderisierungskosten bei Immobilien dazu bei, dass die Rendite leidet.

    Nicht ganz korrekt finde ich den Hinweis auf den Wertverlust eines Hauses. Grundsätzlich können Immobilien durchaus im „Wert“ fallen. Sollte das Haus z.B. zu einer Zeit des „Baubooms“ gekauft/gebaut worden sein und die Preise für Bau und Kauf fallen in der Zukunft (wie z.B. in den 90er Jahren) kann es durchaus sein, dass – bei einem Wiederverkauf – der ursprüngliche Preis nicht erreicht wird. Wer jedoch z.B. in den 80ern gebaut und ende der 80er verkauft hat, hat – durch den Anstieg des Baupreisindex und durch die dadurch gestiegenen Neubaukosten – durchaus – vorausgesetzt Lage und Qualität waren gut – sehr schöne „Verkaufsgewinne“ realisieren können. Kurz gesagt: Auch Immobilien schwanken im Preis; zu jeder Zeit; noch oben und nach unten. Wichtig sind hier die Faktoren, Lage, Qualität und Einstandspreis.

    Ich freue mich, dass ich diesen Blog gefunden habe und hoffe neue Anregungen für eigene Artikel zu finden.

    Alles Gute und einen lieben Gruß
    Frank Rindermann
    FRF Finanzmakler
    Karlsruhe

    • Vielen Dank für das ausführliche Kommentar.

      Sicherlich kann ein Haus nach Jahrzehnten auch immer wieder mit einem guten Gewinn verkauft werden. Aber es kann mit Gewinnen verkauft werden, es kann aber auch mit Verlusten verkauft werden.

      Gerade wenn ein Haus nach 30 bis 40 Jahren ein gewisses Alter erreicht hat, erwarten viele Besitzer immer noch einen großen Reibach. Auch wenn die Immobilie eigentlich einer Modernisierung bedarf und genau diese Modernisierung kann ein potentieller Käufer dazu verwenden, den Kaufpreis deutlich zu drücken.

      Nun gut. Besitze ich eine Immobilie an der Maximilianstraße in München, direkt am Kölner Dom oder am schönen Starnberger See, so steht der Gewinn hier natürlich außer Frage.

  3. Sich so einen Schritt gut zu überlegen ist relativ! Es gibt immer Umstände, die Lebenssituationen ändern können – da hilft das vorherige überlegen nicht viel. Eine Immobilie macht bestimmt „un mobil“ – jedoch kommt es auch immer auf den Markt, die Immobilie selbst und die Eigenleistungen an.

  4. Viele sinnvolle Rahmenbedingungen müssen erfüllt sein, damit am Ende eines Betrachtungszeitraumes eine Rendite mit dem Haus / Eigentumswohnung erwirtschaftet wurde. Klare Wertsteigerungen sind wie oben geschrieben eher selten. Der Werterhalt ist schon eher möglich. Modernisierungskosten sollten nicht unterschätz werden, sowie Kostensteigerung die für Gebäudetechnik, Reparaturen und vieles mehr zuschlagen. Von möglichen Wirtschaftscrahs ganz zu schweigen. Gerade in der Rentenzeit wenn die Renovierungen, Modernisierungen sind ist kaum mehr Wirtschaftskraft vorhanden um diese Aufwendungen zu stemmen.

    Die wenigsten Häuser stehen an der zentralsten Stelle wo hohe Wachstumsraten und damit groß Rendite beim Verkauf oder hohe Kaltmietsteigerungen möglich sind. In der breiten Fläche des Landes ist da deutlich weniger möglich an solch heftig tollen Renditen zu erwirtschaften.

    Rein wirtschaftlich betrachtet ist der Hauskauf und die Kosten / Renditerechnung ein Spiel mit vielen sachlichen, wirtschaftlichen unbekannten und unvorhersehbaren Entwicklungen.

    Es sind viele Entwicklungen die man zum Tage des Erwerbs nicht klar sehen und damit nicht klar einschätzen kann was in der Zukunft alles sein wird und werden kann. Erst am Ende der Betrachtungszeit nach Jahren und Jahrzehnten wird man genauer sagen können wie sich der damalige Hauskauf rechnerisch und so mit oder ohne Rendite darstellt. Ein Spiel mit vielen unbekannten Größen.

    Wenn Trennungen, Scheidungen, Krankheiten, Todesfälle, Jobverluste, Naturereignisse und vieles mehr noch dazukommen in der Zeit der Bewirtschaftung wird klar, daß vieles Unbekannte niemals klar erkannt und gesehen werden kann was auf den/die Hauserwerber an Risiken zukommt.

    Große Pluspunkte bei Eigentum ob Haus oder Eigentumswohnung:
    Im eigenen Haus / Eigentumswohnung wohnt es sich individueller gestaltet, individueller gemacht als in einem Haus zur Miete oder in einer Mietswohnung. Dieses Maß an mehr individueller Freiheit, mehr persönlicher freien Gestaltung bezahlt man.

    Mehr eigene Individualität leben und haben wollen ist, wie beim Auto, der Aufschlag für höherwertige Ausstattungsmerkmale. Das ist oftmals ein Mehrpreis, was man sehen muss im Vergleich zu Miete. Immobilien machen immobil, was man bei privaten Veränderungen wegen Arbeit, Familie klar sehen muss. Eine variable Möglichkeit der Innenraumgestaltung ist beim Bau, Kauf, Sanierung manchmal möglich um sich an die Veränderung der Größe der Familie anzupassen. Doch auch da gibt es bei älteren Immobilien Grenzen im Vergleich zu neueren moderneren Immobilien.

  5. hallo war 26 Jahre lang selber stolzer Hausbesitzer habe mir eins gekauft und hergerichtet 14 Jahre später noch eins daneben gebaut in dieser Zeit habe ich meine erste frau verloren nochmal geheiratet
    haben drei Kinder großgezogen Geld habe ich von zuhause nie geerbt habe immer gearbeitet wo ich nur konnte nach diesen besagten 26 Jahren stand ich nun auf meinem Grundstück und habe mir alles so überlegt, ein Sohn wohnte in meinem haus nebenan, machen wollte er auch nichts ,
    Ich wusste wenn das so weiterging würde ich den Rest meines Lebens sein Hausmeister sein,
    Die beiden anderen gingen ihren weg und der, der noch daheim war verdiente mehr Geld als ich.
    Am Haus war alles gemacht und in Ordnung ,aber wie es halt so ist macht man, immer wieder Pläne was noch zu machen ist.
    So habe ich mich hingesetzt und aufgeschrieben was in denn nächsten 20 Jahren noch auf mich zukommt , wollte ja alles schön haben,
    Heizung ist 15 Jahre alt, Vordach wollte ich auch ein neues ,Schornstein müsste neu verkleidet werden Straßen Anteil kommt mit Sicherheit auch nochmal hatte ich in denn 26 Jahren ja schon zweimal bezahlt Oberflächen Wasser und Kläranlage kommt wahrscheinlich auch nochmal auf mich zu .
    Habe es mal vorsichtig mit 60.000 Euro veranschlagt. Kann ich bezahlen währe kein Problem.
    Was aber passiert wenn ich sterben sollte . Dann verkaufen meine Kinder alles kaufen sich ein neues Auto und fahren in denn Urlaub ,neues Auto hatte ich noch nie , mein Sohn sein zweites.
    okay das kann ich auch dachte ich mir.
    Meine Frau war sofort dabei und sagte du hast recht
    Was soll ich sagen wir hatten in 6 Wochen eine neue Wohnung zur Miete, 2 Tage später habe ich alles verkauft ,meine Sohn hatte auch eine Wohnung ,Bilderbuchmäßig abgelaufen .
    Nach meiner Rechnung wenn ich diese 60.000 Euro nehme und den erlös vom Hausverkauf kann ich jetzt 37 Jahre meine miete bezahlen mit meinem jetzigen alter müsste ich 92 Jahre alt werden um es zu erleben kann ich mir nicht vorstellen .
    Und einen großen Vorteil sehe ich ,ich Muss mir keine Gedanken mehr machen wenn ich in Urlaub fahre , ist alles okay daheim ,was wenn was ist , bleibt eh an mir hängen ,
    Und seit dem habe ich endlich zeit an mich zu denken ,
    Ein haus macht durchaus sinn wenn man sich auch wieder trennen kann davon.
    So das war meine Gesichte zum Thema Eigenheim als altersvorsorge .

  6. Hallo,

    ich möchte von dem Gedanken eines eigenen Heims noch nicht ganz loslassen. Doch seit ich mit dem Thema beschäftige, wird mir davon abgeraten mir eine Eigentumswohnung zuzulegen. Gibt es überhaupt einen finanziellen Vorteil einer Eigentumswohnung oder bleibt es tatsächlich ein teures Hobby ?

    Liebe Grüße
    Lisa Jenner

  7. Ich darf mal auf mein Buch hinweisen: Selbst Denken bei finanziellen Entscheidungen (Klaus Stocker, bei BoD), hier gibt es ein eigenes Kapitel zum Thema Kaufen oder Mieten. Aber ganz kurz ein paar wichtige Punkte:

    1.) Zum Hausmeister sollte man sich natürlich nicht degradieren degradieren lassen wie oben beschrieben, außerdem sollten erwachsene Kinder oder Verwandte mit eigenem Einkommen auch einen finanziellen Beitrag leisten
    2.) Der berühmte Maklerspruch „Lage, Lage, Lage“ gilt immer noch. Ein verkehrsgünstig (nicht laut) gelegenes Objekt ist leichter wieder verkäuflich als ein Haus in der Pampa. Aber Vorsicht: Überteuerte Objekte in Schicki Micki-Vierteln sind auch nicht unbedingt empfehlenswert, denn wer weiß, ob das Viertel auch in 20 Jahren noch schick und angesagt ist
    3.) Ganz wichtig ist es, die Wohnung oder das Haus auf dem jeweiligen Stand zu halten und dazu muss man erfahrungsgemäß um die 1% des Wertes pro Jahr rechnen. Sonst besteht vor allem die Gefahr, dass man bei Erreichen des Rentenalters, wenn man ohnehin weniger Geld hat, plötzlich vor einem Riesenberg nötiger Investitionen steht, die leicht die 100 000 Euro Grenze überschreiten können. Hier haben sich auch viele Senioren schon verrechnet, die feststellen mussten, dass sie sich aus dem Verkaufserlös ihrer renovierungsbedürftigen alten Hütte noch nicht einmal eine Zweizimmer Wohnung in der Stadt leisten können.
    4.) Eigentum muss zum Lebensstil passen: wer damit rechnet, noch häufig umziehen zu müssen, sollte entweder die Finger davon lassen oder als Wertobjekt eine Mietwohnung kaufen (Vorsicht Steuern). Eine Scheidung kann man finanziell überleben, wenn das ganze nicht in einen Rosenkrieg ausartet und man sich in Frieden und ohne Zeitdruck von dem Objekt trennen kann.
    5.) Liquidität beachten und nicht bis Oberkante Unterlippe verschulden: Die Faustregel sagt, dass man einschließlich Nebenkosten und einschließlich Reparaturrücklage nicht mehr als 40% des Nettoeinkommens für Wohnen aufwenden sollte, sonst muss man beim ersten finanziellen Rückschlag verkaufen und ein Haus nach ein paar Jahren schon verkaufen zu müssen, wird wegen der hohen Kaufnebenkosten immer zum Verlustgeschäft

    Insgesamt halte ich (siehe mein o.a. Buch) Kaufen besser als Mieten, wenn man die genannten Punkte berücksichtigt

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